Liebe Kundinnen und Kunden,
ich werde oft gefragt, warum ich einen zufriedenstellenden Verlauf und ein gutes Ergebnis von Sparplänen in Investmentfonds* weiterhin für realistisch halte.
Darauf habe ich keine generelle und vor allem keine garantierte Antwort.
Ich gehe davon aus, dass es überhaupt keine Sicherheit im üblichen Sinn gibt. Alles kann sich ändern und ändert sich auch! Das betrifft auch den Wert oder die Verwertbarkeit von Vermögen. Woher weiß z.B. der Bausparkassenvertreter, dass Ihr Haus in 30 Jahren das 3-fache wert oder die Miete 200 % teurer ist?
Je komplexer die Welt wird, um so mehr stellen wir – wenn wir wollen – fest, dass die meisten unserer feststehenden Begriffe und Werte vollständig auf Vertrauen basieren. Wir vertrauen in der finanziellen Welt, dass ein 50-EUR Schein beim Einkauf akzeptiert wird, dass wir über unser Bankguthaben auch in 10 Jahren noch verfügen können, dass das eigene Grundstück, Haus oder Wald uns wie geplant zu Diensten ist, das Gold wertvoll und unsere Rente sicher ist. Verrückt erscheint uns hingegen die Börse. Die Kurse gehen hoch und runter, Blasen bilden sich und platzen, Menschen verlieren sehr viel Geld… Archaische Begriffe (Bulle, Bär) prägen das „Parkett“. Dabei ist es ein Marktplatz wie viele andere. Er unterliegt Regeln, rechtlichen und psychologischen. Ebenso wie viele andere Lebensbereiche. Sollte man sich da hinwagen, wann man sich nicht auskennt?
Warum tue ich es und rate sogar meinen Kunden es zu tun?
Nun zum ersten: Ich tue es tatsächlich selbst. Ich habe diverse Sparverträge (überwiegend in Form Fondsgebundener Versicherungen).
Und zum Zweiten: Ich spekuliere nicht! D.h. ich kaufe nicht selbst an der Börse. Ich beobachte nicht täglich Kurse etc.
Wie die meisten Menschen, die unternehmerisch handeln, weiß ich, dass es immer um Interessenausgleich geht. Jeder erlangte Vorteil hat seinen Preis und verkehrt sich oft ins Gegenteil. Je vernetzter die Welt ist, umso größer sind die Auswirkungen, im Guten wie im Schlechten! Mit einem sehr guten Produkt, einer sehr guten Leistung und viel Engagement kann man ein erfolgreiches Unternehmen (z.B. bionade) oder ein Weltkonzern (z.B. google) werden. Mit einem Fehler kann man untergehen (z.B. stand BP noch vor einigen Wochen am Rande der Pleite und wird sich nur durch radikalen Umbau retten).
Ich vertraue darauf, dass sich der Interessenausgleich (und damit Stabilität!) immer mehr durchsetzt, je globaler die (Wirtschafts)Beziehungen werden. Und ich lese täglich, (Die Zeit, Brandeins), dass es in vielen Bereichen funktioniert und die Marktteilnehmer das wissen. Wie viele Jahrzehnte im letzten Jahrhundert befanden wir uns im Weltkrieg oder kurz davor? Und warum hat sich das (etwas) geändert? Warum reden verfeindete Parteien jahrelang miteinander (Iran-USA; UdSSR-USA…)? (Natürlich kann ich auch jeden Tag das Gegenteil lesen. Und das ist vielleicht auch gut so., denn nur bei Krisen, Problemen… wird gehandelt.)
Aber zurück zum Handelsplatz Börse.
Ich vertraue im Finanziellen speziell auf Fonds, deren rechtlicher Sonderstellung und der Streuung auf viele Einzelunternehmen, Länder, Branchen usw.
Fonds sind die direkteste, sicherste und kostengünstigste Form, direkt in der Wirtschaft investiert zu sein. Natürlich kann man ein Unternehmen gründen oder sich beteiligen. Das wäre noch günstiger. Aber auch sehr viel risikovoller.
Und ich vertraue ein paar Grundregeln.
Meine wichtigsten Fünf Grundregeln:
- Spare regelmäßig (das verteilt das Risiko, zu teuer einzukaufen)
- Spare langfristig (die Erfolge stellen sich meist erst nach 10 und mehr Jahren ein)
- Sichere alle paar Jahre dein Guthaben (vor möglichem Wertverlust, die nächste Krise kommt bestimmt…)
- Investiere nur in Fonds, die in wirkliche Wirtschaftsunternehmen investieren (Unternehmen, die wichtige Dinge tun oder herstellen und dabei möglichst ökologisch handeln!) (keine Zertifikate, Swaps, „Finanzinnovationen“, …)
- Krisenzeiten sind die besten Zeiten für zusätzliche Einzahlungen (weil dann die Preise niedrig sind)
mit herzlichen Grüßen – Uwe Pössel
*direkt oder in einer Versicherung