wann ist der richtige Zeitpunkt? Nie oder immer!
Aktuelle Studien belegen wieder: nur langfristig investieren bringt Erfolg.
Wer immer auf den richtigen Zeitpunkt wartet, findet ihn nie und wer bei (heftigen) Kursbewegungen schnell in Panik gerät, verschenkt sein Geld. Letztlich bringen nur wenige Tage im Jahr den Gewinn und welche das sind weiß niemand! mehr lesen
die Zeitschrift “manager-magazin-online” antwortet:
http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/hin-und-her-macht-taschen-leer-boerse-a-972185.html
Übrigens kann man diese Daten in den Geschäftsberichten nachlesen. Das (häufige) Umschichten heißt fachlich „turnover-ratio“
Als normal gelten Umschicht-Raten kleiner 100. D.h. das gesamte Portfolio wurde im Laufe eines Jahres einmal vollständig umgeschichtet. In Krisenzeiten ist die Rate naturgemäß höher, aber sie kann auch von Konzeptlosigkeit des Managements zeugen.
Und dass es anders geht, ist z.B. unter den Ökofonds deutlich zu finden (siehe unten). Hier gehören häufige Umschichtungen* eher zu den Ausnahmen.
*PTR Portfoilio Turnover Ratio
oder Sarasin OekoSar (Jahr 2013)
mit freundlichen Grüßen – Uwe Pössel
Lieber Herr O.,
das ist eine ernste und wichtige Frage! in dem Artikel den Sie mir geschickt haben, wird das Dilemma anschaulich beschrieben.
Die Kernaussagen fasse ich noch mal zusammen:
- die Altersversorgung der Deutschen (bisher hauptsächlich durch die gesetzliche Rente) sinkt weiter
- über die privaten Renten (Riester, Rürup, Lebensversicherung) liest man nur Schreckensnachrichten, was einem die Vorsorge verleidet
- auch mit Immobilien und Aktien hat in den letzten 10 Jahren kaum jemand Gewinn gemacht
- und auf dem Bankkonto schmelzen die Guthaben ebenfalls dahin
- Nichtstun fühlt sich besser an
- an den Wertpapiermärkten scheinen altbekannte Regeln nicht mehr zu gelten, es gibt mehr Verluste als Chancen
- Gebühren und Steuern tun ein Übriges zum Aufzehren der Rendite
Fazit des Spiegel: Altersvorsorge (=Konsumverzicht) ist unangenehmer als ein Zahnarztbesuch
Bevor ich mich der Frage zuwende, ob diese Aussagen in jedem Fall stimmen, fasse ich noch die Aussagen des zweiten Artikels zusammen, auf den verwiesen wird.
In dem zweiten Artikel wird nämlich gesagt, wie es geht, trotzdem mit Kapital gute Gewinne zu machen.
Ein sich selbst als übergewichtig outender Finanzjournalist sinniert hier, wie man mit einer einfachen Lösung den mageren und unkalkulierbaren Gewinnen von Geldanlagen an der Börse ein Schnippchen schlagen kann. Aber vorher fasst er die 3 Lehren aus einer nicht näher genannten Analyse der Credit Suisse zusammen, in der Extremszenarien seit 1900 untersucht und ernüchternde Erkenntnisse publiziert wurden:
- niedrige Zinsen sind keine Seltenheit
- Aktien und Anleihen haben ihre “fetten Jahre” hinter sich
- in den kommenden Jahren kann man nur mit 3-3,5 % Rendite rechnen.
Kommen jetzt noch (eher steigende) Gebühren und Steuern hinzu, würde die Rendite gegen 2 % oder weniger schrumpfen.
Und nun hält der Autor nicht hinterm Berg mit seiner verblüffendem Lösung, einer 75/25-Strategie:
- 75 Prozent des Geldes kommen auf ein gut verzinstes Tagesgeldkonto,
- 25 Prozent werden über zwei bis drei Aktien-Indexfonds mit dem Anlageschwerpunkt Europa und Schwellenländer verteilt.
Er erklärt noch, wie man nur zum richtigen Zeitpunkt zwischen Tagesgeldkonto und Aktien umschichten muss – und schon hat man das Risiko verringert und verdient ordentlich Geld :-)!
Warum nur machen es so wenige Menschen wie er?
WAS HABEN SIE AM 11.8.2009 GEMACHT?
Haben Sie umgeschichtet, kurz bevor der Dax gerade 10 % PLUS gemacht hat? oder waren Sie etwas spät dran und haben erst am 28.8.2009 gekauft? und erstmal 5 % verloren?
Haben Sie am 27.7.2011 erkannt, dass Ihr Dax-ETF in den nächsten 10 Tagen 25 % verlieren wird? Oder waren Sie grad im Urlaub?
OK. Dann – wie wärs mit einem Sparplan?
Schon besser.
Sie kaufen jeden Monat und – dank cost average effect – spielen sich die Schwankungen (Volatilität) nach einigen Anfangsjahren überwiegend im Plus ab (wenn Sie nicht ganz daneben gegriffen haben).
Der Klassiker unter den Ökoaktienfonds ÖkoVision erreichte 3,61 % Rendite p.a. in den letzten 10 Jahren. Zu wenig (der Fonds ist mit 2,48 % auch zu teuer) sagen die Kritiker. Aber 100 % GRÜN sagen die Fans.
Gut, dann den (fast) gebührenfreien ETF iShares DAX (R) (DE). Er hätte 6,29 % Wertgewinn p.a. erreicht. Hoppla, hiess es nicht 6 % gehen gar nicht mehr? Allerdings sind über 20 % Volatilität nichts für jedermanns geruhsamen Schlaf.
Vielleicht hatten Sie einen “blickigen” Berater, der 2003 schon erkannte, dass Gesundheit DER Markt der Zukunft ist? Und Sie haben 10 Jahre monatlich in den BGF World Healthscience Fund investiert? dann wäre das Depot um 8,79 % p.a. gewachsen 🙂 🙂 Und das trotz 1,82 % Gebühren und weniger als 15 % Volatilität.
Oder wie wäre es mit dem Mischfonds PRIME VALUES Growth (Euro)? unter 8 % Volatilität und trotzdem 4,52 % p.a. 🙂 Aber unter dem Gesichtspunkt von Gebühren (2,62%!) hätten Sie ihn nicht wählen dürfen.
Selbst der scheinbar in die Jahre gekommende “Vater aller Mischfonds” Carmignac Patrimoine A EUR acc erreichte als Sparplan in den letzten 10 Jahren eine jährliche Rendite von 5,83 %! (und das bei internen Kosten von 1,68 %). Und dabei konnten Anleger auch noch gut schlafen! Die Vola betrug keine 7 % p.a.!
Die kostengünstigen ETF´s (i.d.R. reine Abbildungen der jeweiligen Märkte, meist ganz ohne Management) kommen als Anlageinstrument im Sparplan tatsächlich ganz gut weg.
NUR was ist mit dem Guthaben eines Sparplans, welches sich mit der Zeit aufbaut? WER KÜMMERT sich um dessen Werterhalt? Wenn der DAX ETF 40 % Wert verliert, braucht es 80 % Rendite, um erst mal wieder auf Null zu kommen!! Hier geben selbst viele Profis auf.
Der Wert von gemanagten (Misch)Fonds ist vor allem, bei fallenden Märkten nur wenig Wert zu verlieren und in steigenden Börsenzeiten moderate Gewinne zu erreichen, so dass aktuell unterm Strich 4-6 % p.a. (NACH Inflation 2-4 %) bleiben.
Das ist zwar weniger, als wir gern hätten, aber besser als – 1 % auf dem Tagesgeldkonto, verbunden mit ungewissen Chancen beim Direktzocken.
Ich schliesse philosophisch mit einer Weisheit meiner bäuerlichen Mutter ab:
Welchen Gewinn eine Entscheidung später bringt, wird immer ungewiss bleiben. Sicher ist nur eins: wer nichts tut, hat später auch nichts (Glückspilze ausgenommen). 😉
PS: Welchen Wert die Beachtung steuerlicher Förderung für die Rendite hat und ob ALLE Rentensparverträge so schlecht sind, wie die Medien vermuten lassen, lesen Sie bitte hier.
Im Jahr 2012 ging das GOOD GROWTH INSTITUT gemeinsam mit Datenexperten und Partnern in einer Studie der Frage nach, ob Nachhaltigkeitsfonds grundsätzlich geeignet sind, konventionelle Anleger-Depots im Hinblick auf Rendite oder Sicherheit zu verbessern.
Lesen Sie hier das Ergebnis.
Prüfen Sie hier Ihr eigenes Depot: Nachhaltigkeitsdepotcheck.
nachhaltiges Investment mit ökologischem und sozialem Impact
UP | Keine KommentareAndreas W. Korth vom GoodGrowth Institut erklärt im Interview, welche Vision er von ethisch-ökologischem Investment hat.
Dabei beschreibt er u.a. die Möglichkeiten, die Sie und ich haben, mit unserem Geld, ökologisches, sozial ausgeglichenes und nachhaltiges Wirtschaften zu fördern.
Hier geht es zum Interview.
Regelmäßig belegen Studien das große Interesse von Anlegerinnen und Anlegern an nachhaltigen Investments. Auf der anderen Seite mangelt es an Wissen und verständlichen Informationen. Hier können die zwei neuen aufeinander abgestimmten Broschüren Abhilfe leisten:
Leitfaden für private Anlegerinnen und Anleger: 5 Schritte zur Nachhaltigen Geldanlage und
Was sind Nachhaltige Geldanlagen? Eine kurze Einführung für private Anlegerinnen und Anleger
Beide Publikationen hat das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband unabhängiger Finanzdienstleisterinnen e.V. (BuF) und dem bundesweiten Netzwerk unabhängiger Beraterinnen und Berater ökofinanz-21 erstellt.
++ mit einer Markteinschätzung von Murphy&Spitz Umweltfonds im unteren Bereich dieser Seite ++
Liebe Leserin, lieber Leser,
sind Sie eigentlich an Informationen zu Wertpapiermärkten interessiert? oder zur Entwicklung des ökonomischen Umfelds (aktuell: Griechenland, Japan)?
Nun, zumeist beschäftigen wir uns nicht mit diesen Tehmen. Das ist auch in Ordnung. Wir haben alle unsere alltäglichen Freuden und Pflichten und tun Gut daran, hier unseren liebevollen und engagierten Einsatz zu bringen.
Trotzdem möchte ich heute den Bogen über unser kleines persönliches, familiäres Leben hinaus spannen und freue mich, wenn Sie mir ein wenig (es wird nicht lang) folgen mögen.
Wussten Sie, dass wir Finanzmärkte im heutigen Sinne (mit handelbaren Wertpapieren, Schulden-/Rentenmarkt, Aktienmarkt, Warenbörsen sowie Euphorie, “Blasen”, Krisen und wieder Erholung) seit nunmehr über 700 Jahren kennen? (“Der Aufstieg des Geldes” – Die Währung der Geschichte” vom amer. Historiker Nial Ferguson)
Das soll nicht bedeuten, wir wären nicht in ernsten Schwierigkeiten. Das sind wir ganz sicher. Aber es scheint doch weltweit einen Wissens- und Erfahrungszuwachs zu geben (auch wenn gerade das oft zweifelhaft erscheint). Diesen Eindruck bekommt man, wenn man von den frühen Problemen im Umgang mit diesen Märkten, mit Geld und Währungen liest.
Erstaunliches erfährt man auch auf der Website der Deutschen Bundesbank.
Eine eigene Seite beschäftigt sich mit Krisenprävention (http://www.bundesbank.de/finanzsystemstabilitaet/fs_krisenpraevention.php)
und die Sammlung von Zitaten der frühen Bundesbankpräsidenten liest sich wie aus einem Lehrbuch der humanistischen Bildung.
Hier zwei Auszüge, den Zusammenhang von Geld(wertstabilität) und sozialen Frieden betreffend:
„Stabiles Geld ist die Grundvoraussetzung für die Beständigkeit jeder sozialen und staatlichen Ordnung.“
Dr. Karl Bernard im Rundfunkgespräch, 19. März 1956„Zunächst einmal ist die Inflation unter allen öffentlichen oder privaten Finanzierungsmethoden eine der unsozialsten, da schließlich immer die breiten Massen der Bevölkerung die Opfer der Inflation sind.“
Dr. Wilhelm Vocke in einer Rede in Mexico City, 4. September 1952 [Hervorhebung kursiv von UP]Die wichtigste Information aus diesen Zitaten ist meines Erachtens: Inflation, Geldentwertung – und in gewisser Weise auch Finanzkrisen – sind zuallererst POLITISCHE Krisen, politisches Versagen. Nicht Spekulanten haben Griechenland an den Rand des Ruin getrieben, sondern jahr(zehnt)elange politische Mißwirtschaft, in dem staatliche Institutionen mehr Geld ausgegeben haben, als der Staat eingenommen hat.
Und ein Zitat zum Schluss:
„Daß das Zeitalter der Inflation vorüber ist, habe ich noch nicht entdeckt. Aber wir sind immer weiter auf Entdeckungsreise.”
Prof. Dr. Hans Tietmeyer in der Welt am Sonntag, 28. September 1997mit herzlichen Grüßen – Uwe Pössel
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Von: Murphy&Spitz Research [mailto:hoffmann@murphyandspitz.de ]
Gesendet: Mittwoch, 18. Mai 2011 16:15
An: geehrter Herr Pössel
Betreff:Murphy&Spitz Umweltfonds aktuell 5 2011
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Was Sauber ist, darüber gehen die Meinungen bekanntermaßen weit auseinander, wie wir nicht erst seit der Kindheit wissen. Auch wenn wir mit unserem Einkommen und Vermögen sauber investieren wollen, bieten sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, die unterschiedlich “sauber” sind.
Die Stiftung Warentest hat im letzten Jahr untersucht, welche sauberen Lösungen der Kleinanleger am Markt für Investmentfonds findet.
Fazit:
Man kann inzwischen komplette Depots nach ethischen und/oder ökologischen Kriterien zusammenstellen. Und man muß keine Abstriche an der Rendite machen!
*Hinweis: Der vollständige Artikel der Stiftung Warentest ist kostenpflichtig. Für einen Überblick reicht es aber, die (kostenfreie) Zusammenfassung zu lesen.Wie lege ich mein Geld in 2011 am besten an?
UP | Keine Kommentaredas sagen meine Kollegen vom Good Growth Fund dazu: hier lesen